Nach einer starken Leistung muss sich unsere U23 gegen die Gäste aus Saarlouis letztlich mit 34:31 geschlagen geben. Dabei hatte das Team aus Mittelhessen bis 10 Minuten vor dem Abpfiff überwiegend in Führung gelegen – und das teilweise mit 4 Treffern. Am Ende musste die Mannschaft dem hohen Kräfteverschleiß Tribut zollen und brachte Saarlouis erst in den letzten 4 Minuten auf die Siegerstraße.
Das Team von Axel Spandau und Eike Schuchmann knüpfte zu Beginn an die starke Leistung des Hanau-Spiels an. Eine agile 3-2-1-Abwehr verhinderte, dass Saarlouis aus dem Positionsangriff heraus wirksam agieren konnte. Ballgewinne wurden umgehend in eigene Torerfolge umgemünzt. Noel Hoepfner, ein Doppelschlag von Lukas Gümbel, Tizian Weimer, Tim Lauer und Leon Bremond sorgten nach weniger als 8 Minuten für eine 6:2-Führung der Hausherren. Nicht zu Unrecht sprach Eike Schuchmann nach dem Spiel von einem „perfekten Start“ seiner Truppe. Saarlouis benötigte einige Zeit, um ins Spiel zu kommen, verkürzte aber bis zur 15. Minute auf 9:8. Danach war wieder die HSG am Drücker: Leon Boczkowski, ein 7m-Treffer des frischgebackenen Vaters Matze Schwalbe (herzlichen Glückwunsch auch von dieser Stelle) und ein tolles Tor von Youngster Ben Lubbadeh ließ die Führung wieder auf 12:8 anwachsen und zwang die Gäste zur Auszeit.
In der Folge versäumten es die Grün-Weißen, die Führung weiter auszubauen, wie Eike Schuchmann später resümierte. Im Gegenteil: begünstigt durch mehrere Zeitstrafen konnten die Saarländer bis zur 27. Minute auf 14:13 verkürzen. Das Heim-Team durfte sich in dieser Phase bei Finn Rüspeler bedanken, der mit teils spektakulären Paraden eine Gäste-Führung verhinderte. Mit dem Pausenpfiff netzte Luki Gümbel zum 16:14-Halbzeitstand ein. Die Mannschaft musste kurz zuvor einen herben Schlag verdauen: Goalgetter Leon Boczkowski verletzte sich bei einer Angriffsaktion heftig. Wir hoffen sehr, dass sich die Verletzung als nicht so gravierend herausstellt, wie zu befürchten ist und wünschen „Botschi“ gute und schnelle Genesung!
Nach dem Seitenwechsel drehte Saarlouis mächtig auf. Innerhalb von 3 Minuten legte die HG einen 4:0-Lauf hin und ging selbst mit 18:16 in Front. Die Gäste agierten sehr erfolgreich im Angriff mit 7:6 und zwangen damit die HSG-Abwehr in eine defensive Abwehrformation. Co-Trainer Eike Schuchmann konstatierte später: „Saarlouis hat sehr entscheidungsstarke Aufbauspieler und diese fanden immer gute Anspielstationen an den Kreis oder auf Außen“.
In den weiteren Minuten blieb es aber ein Spiel auf Augenhöhe. Kein Team konnte sich absetzen und mal lag die eine Mannschaft in Führung, mal die andere. Dass das Spiel 7 gegen 6 gewisse Risiken birgt, musste Saarlouis zwischen der 40. und 45. Minute registrieren: erst traf Torwart Finn Rüspeler ins leere Gäste-Tor (25:23, 43. Minute) und nur 45 Sekunden später landete ein Steal von Lukas Gümbel im leeren Kasten von Saarlouis. Bis Mitte der zweiten Halbzeit lagen die Grün-Weißen durch Tore von Tizi Weimer und Luki Gümbel mit 28:25 in Führung.
Saarlouis reagierte und stellte Spielmacher Lukas Gümbel durch Lars Weißgerber in prominente Manndeckung, was den Spielaufbau und -fluss der HSG spürbar hemmte. In der Defensive machte sich zudem das krankheitsbedingte Fehlen von Abwehrchef Madu Okpara bemerkbar. Nico Scheibel und Phillip Opitz rackerten im Mittelblock zwar unermüdlich, aber die Körner im Tank wurden spürbar weniger. Geschickt zogen erfahrene Gästespieler gegen die Abwehr überdies Zeitstrafen, die von einigen Zuschauern durchaus als „oscar-reife“ Leistung beurteilt wurden. Dennoch blieb der Spielausgang bis zum 31:31 durch Nico Scheibel in der 56. Minute zunächst völlig offen und die Begegnung hochspannend.
Die Chrunchtime der Partie gehörte dann aber den Gästen. Der grün-weiße Angriff fand keine guten Lösungen, man leistete sich ein paar technische Fehler zu viel und schon schlug das Pendel in Richtung Saarlouis. Der wiedergenesene Ex-Nationalspieler Yves Kunkel setzte dann den Schlusspunkt zum 34:31-Endresultat zugunsten der Saarländer.
Trotz der Niederlage kann das Team von Axel Spandau und Eike Schuchmann stolz auf die gezeigte Leistung sein. Unabhängig vom aktuellen Tabellenstand zählt Saarlouis zu den Top-Teams der Liga und die Mittelhessen waren dicht dran, auch hier als Sieger vom Platz zu gehen.
Torstatistik:
Lukas Gümbel (6), Tizian Weimer (5), Noel Hoepfner (4), Nico Scheibel (3), Phillip Opitz, Leon Bremond, Tim Lauer und Colin Simon (je 2), Matze Schwalbe (2/1), Leon Boczkowski, Ben Lubbadeh und Finn Rüspeler (je 1)