In einer dramatischen Schlussphase kassiert unsere U23 unmittelbar vor dem Abpfiff das 28:27 und lässt nach einem guten Spiel die Punkte in Gelnhausen.
Es war schon eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber den vergangenen Partien zu verzeichnen. Die Schuchmann-Sieben war über die gesamte Spieldauer dem letztjährigen Vize-Meister ein ebenbürtiger Gegner und hätte mit ein wenig mehr Fortune und Cleverness durchaus auch als Sieger vom Platz gehen können. Insgesamt wäre ein Unentschieden dem Spielverlauf durchaus angemessen gewesen – so aber jubelten in der Großsporthalle Gelnhausen vor 750 Zuschauern lediglich die Barbarossa-Städter.
Die Partie startete relativ verhalten. Da Tempohandball ein Markenzeichen der Gastgeber ist, versuchten die Mittelhessen mit einem sehr ruhigen Spielaufbau zunächst Geschwindigkeit aus der Partie zu nehmen. Da Gelnhausen ein gutes Abwehrverhalten zeigte, tat sich die grün-weiße Offensive sehr schwer zum Torerfolg zu kommen. Auf der anderen Seite schaffte es der TVG häufiger, die 3:2:1-Abwehr der HSG zu überwinden und zum Torerfolg zu kommen. Nach 9 Minuten hieß es 4:1 für die Kinzigtaler. Danach steigerte sich zwar die Angriffsleistung der Schuchmann-Truppe, dennoch ließen die Gäste erneut zu viele Chancen liegen oder Möglichkeiten wurden nicht erkannt. Leo Rettemeier verkürzte in der 17. Minute auf 7:5, doch nur kurze Zeit später musste Leo nach einer unglücklichen Abwehraktion mit Rot vom Platz – eine sehr harte Entscheidung!
Der sich hieraus für Gelnhausen ergebende Vorteil hielt sich in Grenzen. Es gelang den Hausherren nicht, weiter davon zu ziehen. Im Gegenteil: die HSG agierte ruhig, nutzte jetzt besser ihre Möglichkeiten und in der 26. Minute erzielte Madu Okpara mit dem 10:10 den ersten Ausgleich. Bis zur Halbzeit blieb der TVG leicht in Führung, doch nach dem Treffer zum 13:13 durch Ole Klimpke 9 Sekunden vor dem Abpfiff wurde wieder alles auf Null gestellt.
Nach der Halbzeitpause kamen die Mittelhessen sehr viel wacher aus der Kabine. Leo Zaum, der eine bärenstarke Partie ablieferte, legte schnell mit 2 tollen Rückraumkrachern auf 15:13 vor und Tizian Weimar vollendete den 3:0-Lauf zum 16:13. In dieser Phase versäumte es die U23 aber die Führung weiter auszubauen. Technische Fehler und Fehlwürfe brachte Gelnhausen wieder zurück ins Spiel und bis zur 48. Minute konnte der TVG zum 20:20 ausgleichen. Es blieb in der Großsporthalle Gelnhausen weiterhin hochspannend. Mal lag die HSG vorne, mal der TVG – nur absetzen konnte sich kein Team. Mit seinem 9. Treffer (!!) zum 26:26 in der 57. Minute läutete Leo Zaum die Schlußphase der Begegnung ein. Nun hatten die Mittelhessen die Möglichkeit wieder in Führung zu gehen, doch die Schiedsrichterinnen sahen beim nächsten Angriff ein Stürmerfoul und gaben zudem eine 2-Minuten-Strafe gegen die HSG. 2 Minuten vor dem Abpfiff und beim Stand von 26:26 eine sehr, sehr unglückliche Aktion. Für die U23 bedeutete dies, die verbleibende Spielzeit in Unterzahl zu agieren. Der TVG ging erneut in Führung (27:26, 58:12) und auch der nächste Angriff der Schuchmann-Sieben wurde nach einem Stürmerfoul abegepfiffen. Gelnhausen hatte nun die Möglichkeit, die Partie zu entscheiden, doch die umsichtige Abwehr unterband das Kreisläufer-Anspiel und so konnte noch einmal ein eigener Angriff gestartet werden. 6 Sekunden vor dem Abpfiff lederte Phillip Opitz den Ball zum 27:27-Ausgleich ins gegnerische Gehäuse, doch im letzten Angriff gelingt dem TVG der Buzzer-Beater zum 28:27-Endstand.
Schade, schade – an diesem Tag wäre für die HSG tatsächlich mehr zu holen gewesen. Dennoch bot die Schuchmann-Sieben eine solide Leistung, was eingedenk der schwierigen kommenden Partien wieder hoffen lässt.
Torstatistik:
Leonard Zaum (9), Phillip Opitz (6), Ole Klimpke (3), Alois Mraz (3/3), Leonard Rettemeier und Tizian Weimar (je 2), Nico Scheibel und Madu Okpara (je 1).
