70 Tore bekamen die Zuschauerinnen und Zuschauer in der Dutenhofener Sporthalle beim Spiel zwischen der U23 und dem TV Kirchzell geboten. Am Ende konnten sich die Gäste aus dem Odenwald über eine gelungene Revanche für die deftige Hinspiel-Niederlage freuen und mit 37:33 die Partie für sich entscheiden.
Es war ein tolles Finale einer beeindruckenden Saison. Obwohl es sportlich für beide Teams um nichts mehr ging, zeigten die Akteure auf dem Spielfeld Einsatz, Leidenschaft und Kampf, so, wie es bei einem Derby auch sein muss. Grund hierfür war sicherlich auch das Aufeinandertreffen der Mannschaften im Dezember 2024. Die Jungs in grün und weiß stoppten im letzten Spiel vor Weihnachten überraschend den Siegeslauf des TVK. 8 Spiele infolge war der Odenwald-Express ungeschlagen, doch nach 60 Minuten hatten die Mittelhessen mit 34:25 dem Aufsteiger eine nicht erwartete Niederlage zugefügt.
Auch vor eigenem Publikum hatte die HSG den besseren Start. Tizian Weimer brachte seine Farben mit 1:0 in Führung und der erneut glänzend aufgelegte Lukas Gümbel legte mit 2 Treffern in 40 Sekunden schnell nach. Der Kapitän war am Ende mit 10 Toren nicht nur bester Werfer seiner Mannschaft, sondern setzte mit tollen Anspielen zudem seine Mitspieler gekonnt in Szene. So lagen die Gastgeber bis Mitte der ersten Halbzeit mit 9:6 in Führung. Kirchzells Trainer musste in einer Auszeit sein Team neu sortieren, und das mit Erfolg.
Die Gäste glichen nicht nur aus (10:10, 19. Minute), sondern gingen im weiteren Spielverlauf mit 3 Toren in Führung. Begünstigt wurde der Turnaround durch eine magere Wurfausbeute der HSG (die Chancenverwertung war das große Manko während der gesamten Spielzeit), aber auch durch einige schwer nachzuvollziehende Entscheidungen der Unparteiischen. Den Vorwurf „Heimschiedsrichter“ zu sein, dürfte den Referees sicherlich nicht zu machen sein.
Mit dem 7m-Treffer von Leon Bremond wurden beim Stande von 16:18 die Seiten gewechselt.
Der Start in die zweite Halbzeit gehörte klar den Gästen. Joshua Osifo und Levgen Zhuk sorgten mit ihren Toren dafür, dass sich nach 10 Minuten Spielzeit die Gäste mit 6 Toren absetzen konnten (18:24, 40. Minute).
Aber – und gerade das zeichnet das Team von Axel Spandau und Eike Schuchmann aus – aufgeben ist keine Alternative! Mit großem Kampfgeist und einer tollen Moral verkürzten die Hausherren in den nächsten Minuten Tor um Tor. Tizian Weimer als Einläufer, Leon Bremond von Linksaußen und Alois Mraz vom 7m-Punkten brachten die Mittelhessen wieder in Schlagdistanz (25:27, 46. Minute).
In einer entscheidenden Phase (52. Minute) sorgte dann das Schiedsrichtergespann für Hektik auf dem Feld: Ben Lubbadeh wurde von einem Kirchzeller Spieler umgerannt. Doch nicht der Gästespieler erhielt eine Bestrafung, sondern Ben wurde mit einer 2-Minuten-Strafe belegt. Sein geäußerter Unmut über die Entscheidung brachte ihm eine weitere Zeitstrafe ein und sorgte für großes Unverständnis auf den Rängen.
Dennoch blieb die Mannschaft weiter cool. Angetrieben von Spielmacher Lukas Gümbel, der alleine 4 Treffer zwischen der 53. und 57. Minute erzielte, ließen nochmals Hoffnungen auf einen erfolgreichen Spielausgang aufkommen.
Nach einer Kirchzeller Auszeit 2,5 Minuten vor dem Abpfiff, machten die Gäste aber mit dem vorentscheidenden 35:32 den Deckel auf die Partie.
Das letzte Tor für seine Farben in der Spielzeit 2024/2025 blieb Leon Bremond vorbehalten. Eine beeindruckende Runde wurde auf dem 10. Tabellenplatz beendet – eingedenk der extremen Widrigkeiten – ein beachtliches Resultat!
Nach dem Spiel hieß es dann von einigen Akteuren im grün-weißen Dress Abschied zu nehmen. Stefan Schmidt und Andy Klimpke verabschiedeten Finn Rüspeler (Wechsel zur HSG Krefeld), Luis Wehrum (Wechsel zum TV Hüttenberg U23), Marius Göbner (Ziel noch unbekannt) und Trainer Axel Spandau (Wechsel zum Liga-Konkurrenten HSG Hanau) und dankten den Spielern und Trainer für das gezeigte Engagement und ihren Einsatz.
Torstatistik:
Lukas Gümbel (10), Tizian Weimer (7), Leon Bremond (5/1), Alois Mraz (5/1), Leonard Rettemeier (3), Colin Simon, Nico Scheibel und Phillip Opitz (je 1)
