Nach mehreren Spielen ohne Erfolgserlebnis gelingt der U23 gegen die TSG Haßloch der Befreiungsschlag. Mit 25:15 können die Mittelhessen das Spiel gegen die Pfälzer für sich entscheiden, müssen dabei aber eine weitere Hiobsbotschaft verkraften: Spielmacher Lukas Gümbel zog sich in der Partie eine Muskelverletzung im Wadenbereich zu und wird einige Wochen ausfallen.
Es war das Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die personell auf dem Zahnfleisch kriechen. Die Gäste aus Haßloch reisten nur mit 12 Spielern an und mussten dabei u. a. auf ihren verletzten Regisseur Yannik Muth verzichten. Bei der heimischen HSG konnte das Fehlen der 4 Stammspieler (Leon Boczkowski, Noel Hoepfner, Nico Scheibel und Leon Bremond) bei dieser Begegnung nicht durch A-Jugendliche kompensiert werden, da die Mittelhessen Youngsters tags drauf in München ihr Bundesliga-Spiel absolvierten. Für diese Partie wurde daher Kreisläufer-Legende Marvin Lindenstruth reaktiviert und von der 3. Mannschaft kam Unterstützung durch Justus Weimer. Durch den Einsatz der beiden konnten der Stammbesetzung wertvolle Verschnaufphasen verschafft werden und so gilt Marv und Justus ein herzliches Dankeschön für ihr Engagement.
Bei den gegebenen Ausgangsvoraussetzungen war klar, dass die Drittliga-Begegnung nicht auf allerhöchstem Niveau stattfinden würde. Dennoch spürte man, dass beide Teams unbedingt wieder in die Erfolgsspur zurückfinden wollten.
Die U23 hatte den klar besseren Start. Tizian Weimer und 2 Treffer von Luki Gümbel hatten die Grün-Weißen nach 6 Minuten mit 3:0 in Führung gebracht, während sich die Haßlocher Bären immer wieder an der aggressiven Abwehr der HSG die Zähne ausbissen oder an Torwart Finn Rüspeler scheiterten. Bereits nach gut 8 Minuten war Gäste-Coach Michael Übel gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen, doch auch danach lief es bei Haßloch im Angriff nicht rund: der erste TSG-Treffer fiel in der 12. Minute. Durch zwei Tore von Phillip Opitz blieb es bei der 3-Tore-Führung, doch in der 15. Minute musste das Spandau-Team den nächsten heftigen Rückschlag verkraften: Spielmacher Lukas Gümbel zog sich – ohne gegnerische Einwirkung – eine Muskelverletzung zu und konnte fortan nicht mehr am Spielgeschehen teilnehmen. Nun muss die genaue Ursache abgeklärt werden, aber Luki wird sich wohl in die Liste der Dauerverletzten einreihen. Der Ausfall ihres Spielmachers brachte die Gastgeber zunächst auch aus dem Tritt. Haßloch verkürzte bis zur 23. Minute auf 7:5, nicht zuletzt auch, weil im Angriffsspiel der Mittelhessen wieder wenig zusammenlief. Nun bat Axel Spandau seine Spieler zur Auszeit, um wieder Ordnung in die eigenen Aktionen zu bringen. 2 Tore von Phillip Opitz und 1 x Matze Schwalbe sorgten dann für den 10:6-Halbzeitstand.
Die Hausherren starteten mit viel Schwung in den zweiten Durchgang. Youngster Leonard Rettemeier rückte auf die Spielmacher-Position und setzte sich 2x erfolgreich durch, bevor Routinier Matze Schwalbe ebenfalls mit 2 Toren in Folge auf 14:7 erhöhte (38. Minute). Ben Lubbadeh auf Linksaußen und Tizian Weimer von Rechtsaußen bauten innerhalb von 2 Minuten die Führung weiter aus (16:8; 40. Minute). Danach kam es auf beiden Seiten häufig zu technischen Fehlern und drucklosen Angriffsaktionen, so dass sich am Spielstand nicht allzu viel änderte. Haßloch gelang es nicht, den Abstand auf weniger als 5 Tore zu verkürzen. Mit dem 21:13 durch Madu Okpara in der 55. Minute ging es in die Schlussphase der Begegnung. Die Gäste hatten aber keine Optionen, das Blatt noch einmal zu ihren Gunsten zu wenden. Im Gegenteil: Colin Simon erzielte per Gegenstoß die erste 10-Tore-Führung für seine Farben ((56. Minute), die dann durch einen weiteren Treffer von ihm und dem Schlusspunkt durch Phillip Opitz bis zum Abpfiff Bestand haben sollte.
Es war sicherlich keine berauschende Partie, dafür waren die Rahmenbedingungen – auf beiden Seiten – einfach zu schlecht. Was aus heimischer Sicht zählt, sind die Punkte 19 und 20 und das schöne Gefühl, wieder einmal jubeln zu können.
Trainer Axel Spandau lobte nach dem Spiel die gute Abwehrarbeit seiner Mannschaft und hob dabei besonders Leo Rettemeier hervor, der gerade auch in der Defensive eine starke Leistung bot. Darüber hinaus war Finn Rüspeler im grün-weißen Gehäuse einfach wieder eine Bank.
Der Ausfall von Lukas Gümbel wiegt mit Blick auf die nächsten Spiele schwer, aber es besteht Hoffnung, dass Nico Scheibel und Leon Bremond bald wieder auflaufen können.
Torstatistik:
Phillip Opitz (9), Matze Schwalbe (3/1), Tizian Weimer und Leonard Rettemeier (je 3), Colin Simon, Ben Lubbadeh und Lukas Gümbel (je 2), Madu Okpara (1)