Die 23 geworfenen Tore zeigen klar auf, wo aktuell bei der U23 der Schuh drückt. Während die Abwehr – allen voran Finn Rüspeler im Tor der HSG – eine bärenstarke Leistung zeigte, blieb die Angriffsleistung der Grün-Weißen zu uneffektiv und wenig durchschlagskräftig. Reihenweise wurden gute Einwurfmöglichkeiten vergeben: aus dem Rückraum, von Außen, im Gegenstoß und auch vom 7m-Punkt ließen die Mittelhessen zu viele Chancen liegen, um in der RODAUSTROM Arena am Ende Zählbares mit nach Hause zu nehmen.
Beide Mannschaften starteten mit starken Abwehrreihen und guten Torhüterleistungen. So verwundert es nicht, dass Tore im ersten Spielabschnitt eher spärlich fielen. Nieder-Roden konnte zwar bis zur 5. Minute mit 2:0 in Führung gehen, aber Treffer von Leon Bremond per 7m und Nico Scheibel vom Kreis sorgten bis zur 8. Minute für den 2:2 Ausgleich. Das Schiedsrichtergespann fuhr über die gesamte Spielzeit eine klare Linie und ahndeten Regelverletzungen häufig mit Zeitstrafen und recht schnell ging auch der Arm für Zeitspiel nach oben. Abwehrchef Madu Okpara hatte bereits nach gut 17 Minuten seine zweite Zeitstrafe kassiert und auch auf der Gegenseite gab es die eine oder andere Hinausstellung. Den Akteuren gelang es aber nur selten, aus dem gewonnenen Raum übergroßes Kapital zu schlagen. Auch aufgrund der Torhüterleistung – hüben wie drüben – blieben Tore Mangelware.
3 Tore in Folge durch Leon Boczkowski sorgten bis zur 21. Minute für eine 8:6-Führung der Spandau-Sieben, die aber bis zur 26. Minute beim 9:9 egalisiert wurde. Auch wenn sich noch die eine oder andere Torchance ergab, sollte das 12:11 durch Madu Okpara in der 28. Minute gleichzeitig der Halbzeitstand sein.
Die Gastgeber hatten den besseren Start in den zweiten Durchgang. Nach gut 10 Minuten hatte sich Nieder-Roden beim Stand von 18:15 erstmals eine 3-Tore-Führung erarbeitet – nicht zuletzt auch wegen der schon beschriebenen Fehlerhäufung im Angriff. Axel Spandau versuchte mit einer Auszeit seine Jungs wachzurütteln und offenbar fanden seine Worte Gehör.
Im Angriff wurde nun ideenreicher agiert. Spielmacher Lukas Gümbel, der zuvor nur in der Abwehr eingesetzt wurde, strahlte mehr Torgefahr aus oder brachte seine Mitspieler mit guten Anspielen in Position. Mit dem 22:21 in der 51. Minute hatten sich die Mittelhessen wieder herangekämpft.
Die aufkeimende Hoffnung hielt kurze Zeit später einen herben Dämpfer, als Lukas Gümbel berechtigterweise mit glatt rot vom Platz musste. Und doch steckte die U23 keineswegs auf, sondern hatte noch immer die Möglichkeit zum Ausgleich. In der 57. Minute netzte Philipp Opitz zum 23:22-Anschlusstreffer ein, doch die Baggerseepiraten waren clever genug, die Partie erfolgreich über die Zeit zu bringen.
Der 7m-Treffer von Matze Schwalbe blieb das letzte Tor (59. Minute) der Grün-Weißen und so blieben beide Punkte des Hessenderbys im Rodgau.
Die Negativ-Serie der Mittelhessen setzte sich aufgrund der mäßigen Angriffsleistung fort und das sind die Stellschrauben, an denen in der neuen Trainingswoche gedreht werden muss.
Torstatistik:
Leon Boczkowski (5), Leon Bremond (4/3), Noel Hoepfner und Madu Okpara (je 3), Nico Scheibel und Lukas Gümbel (je 2), Tim Lauer, Colin Simon, Phillip Opitz (je 1), Matze Schwalbe (1/1)