Die Ausgangslage vor diesem Spiel war ziemlich klar: Unser Team MUSS punkten, um sich so etwas Luft im Abstiegskampf in der Staffel Süd-West zu verschaffen, während für die HSG Pohlheim das rettende Ufer wohl schon in sehr weite Ferne gerückt ist.
So zeigten sich die Spandau-Schützlinge in der proppenvollen Holzheimer Sporthalle von Spielbeginn an hochkonzentriert und spielfreudig. Sicherlich hallte dabei auch noch das gewonnene Selbstvertrauen aus dem Sensations-Sieg gegen den Tabellenführer Ferndorf beim letzten Spiel in 2022 positiv nach.
Die Anfangsphase der Begegnung verlief ausgeglichen. Leon Bremond hatte seine Farben mit 1:0 in Führung gebracht, ein Doppelschlag von Tim Rüdiger innerhalb von gut 30 Sekunden bescherten die Tore 2 und 3, doch Pohlheim konnte bis zur 8. Minute wieder ausgleichen.
In der Folgezeit kamen unsere Grün-Weißen aber immer besser ins Spiel und erarbeiteten sich durch Treffer vom wieselflinken Tim Rüdiger und Spielmacher Lukas Gümbel bis zur 17. Minute eine 9:5-Führung, was den Pohlheimer Trainer Andy Lex zu seiner ersten Auszeit zwang.
Doch die Jungs aus dem Wetzlarer Osten ließen sich hiervon nicht aus ihrem Rhythmus bringen. Im Gegenteil: bis zur 20. Minute konnte der Vorsprung durch den Treffer von Phillip Opitz auf 12:6 ausgebaut werden. Im letzten Drittel der ersten Halbzeit zeigte sich mehr und mehr der Derby-Charakter der Begegnung: die Gangart wurde intensiver und die beiden Unparteiischen verteilten großzügig Zeitstrafen. Pohlheim konnte auf 4 Tore verkürzen und bekam etwas Oberwasser. Mit dieser Differenz ging es dann beim Stand von 15:11 in die Halbzeitpause.
Die Spandau-Schützlinge knüpften nach dem Seitenwechsel nahtlos an die Leistungen des ersten Durchgangs an. Bis zur 45. Minute lag unsere Mannschaft mit 4-5 Toren ständig in Führung. Der nach langer Verletzungszeit wieder ins Team zurückgekehrte Tim Lauer krönte sein gelungenes Comeback mit dem Treffer zum 23:18 (46. Minute)!
Wer nun dachte, das Spiel sei gelaufen, sah sich getäuscht. Die Schlussphase der Begegnung war – wieder einmal – hoch-spannend, fast dramatisch!
Pohlheim bewies Kampfgeist und Moral und arbeitete sich bis zur 57. Minute auf ein Tor heran (25:26). Nachdem dann Leon Bremond kurze Zeit später vom 7m-Punkt am heimischen Keeper scheiterte, drohte der Pohlheimer Hexenkessel gar überzukochen – die Halle stand Kopf! Mit dem letzten Angriff wäre es den Gastgebern fast noch der Ausgleich gelungen, doch die Unparteiischen hatten zuvor eine Regelwidrigkeit erkannt und den vermeintlichen Treffer nicht gegeben.
Wenn man nahezu über die komplette Spielzeit mit bis zu 6 Toren führt, dann hat man am Ende auch das erforderliche Quäntchen Glück redlich verdient. Mit dieser bockstarken Leistung sind unsere Grün-Weißen somit auch zum zweiten Mal Derby-Sieger geblieben und klettern vorübergehend auf Rang 8 der Tabelle.
Torstatistik:
Tim Rüdiger (10), Leon Bremond (5/3), Lukas Gümbel (4), Philip Opitz (3), Noel Benjamin Hoepfner, Malvin Werth, Simon Belter und Tim Lauer (je 1)