LEUTERSHAUSEN/GIESSEN - Das war deutlich: Die Handballer der HSG Wetzlar U23 haben sich in der 3. Liga Ost eine herbe Klatsche eingefangen. Bei der SG Leutershausen musste sich der Aufsteiger mit 21:32 (9:17) geschlagen geben und wartet somit weiterhin auf seine ersten Auswärtspunkte.
Der ehemalige Zweitligist, das muss man so klar konstatieren, war mindestens eine, vielleicht auch zwei Nummern zu groß für die Grün-Weißen. "Wir wollten uns gegen die starken Mannschaften so teuer wie möglich verkaufen, das hat nicht ganz so geklappt", befand Trainer Thomas Weber. "Gegen Teams, die auf diesem Niveau spielen, haben wir nicht den Hauch einer Chance. Wir müssen unsere Punkte gegen andere Gegner holen."
Dabei sah es für die Mittelhessen in der Anfangsphase sogar gut aus. Die Bundesliga-Reserve nutzte die Unzulänglichkeiten des Gastgebers, brachte viel Geschwindigkeit ins Offensivspiel und ging durch Linksaußen Julian Wallwaey mit 4:1 (5.) in Führung. Doch es blieb eine kurze Hochphase. Danach dominierte Leutershausen das Geschehen zusehends, lag beim 5:4 (11.) durch den mit zehn Toren überragenden Rückraumlinken Maximilian Rolka erstmals vorne.
Wetzlar fand im Angriff einerseits nicht mehr den Weg in die Tiefe, nicht ein einziger zugesprochener Siebenmeter spricht freilich Bände. Andererseits suchten die Grün-Weißen aus der zweiten Reihe etwas zu früh den Abschluss, bereiteten ihre Würfe nicht mehr optimal vor. Hinzu kam, dass Leutershausens Torwartroutinier Alexander Hübe allmählich warmlief. Und so schaffte es die Weber-Sieben zwar mit viel Mühe zunächst noch, in Schlagdistanz zu bleiben, geriet dann jedoch kurz vor der Pause entscheidend ins Hintertreffen.
Zum einen zeigte die von der SG nur allzu häufig angewendete Taktik mit dem siebten Feldspieler Wirkung, zum anderen fing sich Wetzlar aufgrund mangelnder Konzentration einige Gegenstöße ein. "Und dann", sagte Weber, "geht es in dieser Klasse halt relativ schnell." In Zahlen: Der Gastgeber enteilte von 9:8 (19.) auf das Pausen-17:9.
Auch im zweiten Abschnitt schraubte Leutershausen den Vorsprung weiter in die Höhe, setzte sich erst bis auf 22:11 (39.) ab und führte später trotz vieler Wechsel sogar mit 29:15 (50.). Obwohl sich die U23 kämpferisch nie hängenließ, drohte ein mächtiges Debakel, ehe es zumindest gelang, noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben.
"Leutershausen hat alle unsere Fehler gnadenlos bestraft. Sie waren auf allen Positionen cleverer und besser und haben zu Recht in dieser Höhe gewonnen", resümierte HSG-Coach Weber.
Leutershausen: Hübe, Döding; Bernhardt, Schwarz (1), Rolka (10), Stippel (1), Jäger (3), Cirac (2), Schwechheimer, Gasser, Herbert, Wagner (5), Seganfreddo (4), Mantek (2), Pauli (4/2), Moringen.
Wetzlar: Kaiser, F. Gümbel; J. Wallwaey (2), L. Gümbel (2), Lindenstruth (1), I. Weber (1), Schwalbe, Hadzic (1), T. Weber, Kraft, Okpara, Waldgenbach (4), Rüdiger (6), Ludwig (1), Weinandt (3).
Schiedsrichter: Gierke/Konwitschny (Dachau) - Zuschauer: 400 - Zeitstrafen: 2:2 Minuten - Siebenmeter: 2/2:0.
27.09.2018