Die Freude und die Erleichterung darüber, die ersten Zähler für die Mission Klassenerhalt eingefahren zu haben, waren selbstverständlich groß. „Ich denke, für die Mannschaft war es enorm wichtig, zu merken, dass wir auch in dieser Klasse gewinnen können“, sagte Wetzlars Trainer Thomas Weber.
Einer der Garanten für den ersten Saisonsieg war Torben Waldgenbach. Der Rückraumspieler nutzte seine Qualität immer wieder, um sich gegen die 3:2:1-Deckung der SG Bruchköbel durchzusetzen und den Weg in die Tiefe zu finden. Sieben Tore erzielte der 19-Jährige – und das bei gerade einmal acht Versuchen. „Wir haben uns bei Bruchköbel ein paar Spieler ausgesucht, die unserer Meinung nach im Eins-gegen-eins anfällig sind. Die haben wir dann isoliert“, erklärte Weber seine Taktik. Gefundenes Fressen für Waldgenbach. Ebenso wie für Hendrik Schreiber (vier Tore), der erneut bei der U?23 aushalf.
Die Grün-Weißen fanden insgesamt gut ins Spiel, erarbeiteten sich rasch eine Führung, konnten sich jedoch nicht entscheidend absetzen. Problematisch war, dass Torwart Nils Kaiser nicht in die Partie fand. Deshalb kam Florian Gümbel in die Partie – und überzeugte mit einer starken Leistung. „Flo“, lobte Weber, „hat das sehr gut gemacht.“ Dennoch: In der 22. Minute besorgte der Ex-Hüttenberger Markus Semmelroth in Unterzahl den 10:10-Ausgleich für Bruchköbel. Zur Pause führte die Wetzlarer Bundesligareserve knapp mit 13:12.
Nach Wiederbeginn blieb das Duell zunächst ausgeglichen. Ehe die Domstädter mit einem starken Zwischenspurt auf die Erfolgsspur einbogen: Mit einer guten 6:0-Abwehr, Ballgewinnen und einfachen Gegenstoßtreffern drehte die HSG das Spiel. Aus dem 18:19-Rückstand (44.) wurde so binnen zehn Minuten eine 24:20-Führung (54.). Doch dann kam Hektik auf. Wetzlars Nedim Hadzic kassierte aufgrund eines Fouls im Gegenstoß die rote Karte (57.), Bruchköbel kämpfte sich in Überzahl wieder zurück. Rechtsaußen Milos Kreckovic brachte die Gäste auf 23:24 (58.) heran. Sogar die Chance auf den Ausgleich bestand, ein versuchtes Kreisanspiel verteidigte die U?23 allerdings – und im Gegenzug erlöste Linksaußen Julian Wallwaey seine Farben neun Sekunden vor Schluss mit dem 25:23.
„Wir waren sehr konzen- triert und sehr geduldig, haben wenige technische Fehler gemacht“, lobte HSG-Coach Weber. Der Blick richtet sich nun auf die nächste schwierige Aufgabe: Am nächsten Samstag ist die U?23 bei der SG Leutershausen gefordert. (flo)
Wetzlar U?23: Kaiser, Florian Gümbel (ab 20.) – Wallwaey (2), Lukas Gümbel, Lindenstruth, Ian Weber (2), Schreiber (4), Schwalbe (3), Hadzic, Tim Weber, Kraft (3), Okpara, Waldgenbach (7), Rüdiger (1), Ludwig (4/3), Weinandt.
Bruchköbel: Sulzbach, Bätz – Schwarz (1), Ramos-Nuez (4/3), Dietrich (1), Zutic (1), Ulshöfer (3), Panther (4), Günes, Pjanic (2), Denhard, Semmelroth (1), Kreckovic (6/2).
Schiedsrichter: Hallmann/Lieker (Wuppertal/Solingen) – Zuschauer: 250 – Zeitstrafen: Wetzlar U?23 vier (Lindenstruth, Schwalbe, Okpara zwei), Bruchköbel sieben (Schwarz zwei, Dietrich, Zutic, Panther zwei, Pjanic) – Disqualifikation: Hadzic (57., Wetzlar U?23) wegen Foulspiels.
20.09.2018