Die Spandau-Buben sind einfach urlaubsreif: körperlich, aber auch mental! Absolut erklärlich nach einer sehr fordernden Hinrunde, die nun mit einem ausgeglichen Punktekonto von 15:15 auf Platz 8 endete.
Nur gut, dass es den Baggersee-Piraten aus Nieder-Roden ähnlich ging, denn sonst wäre der Spielausgang noch deutlicher geworden. So entwickelte sich in der Rodaustrom-Sportarena eine sehr zähe Partie. Bezeichnend hierfür, fiel das erste Tor des Spiels erst nach mehr als 5 Minuten (!). Bis dahin hatten sich beide Mannschaften in Sachen Chancenverwertung und Fehlerintensität wirklich nichts geschenkt. Die Abwehrreihen beider Mannschaften dominierten, aber hüben wie drüben ging man zudem grob fahrlässig mit guten Einwurfmöglichkeiten um, spielte Pässe zum Gegner oder scheiterte an Torwart und Latte. Mit dem 1:0 durch Nieder-Roden kam die Hoffnung auf, dass das Spiel nun etwas torreicher werden würde, denn Matze Schwalbe glich 20 Sekunden später zum 1:1 aus. Doch es blieb auch in der Folge eine sehr zähe Angelegenheit. 4:4 hieß es nach 13 Minuten als Spielmacher Lukas Gümbel nach einem Zusammenprall mit dem Nieder-Rodener Simon Brandt bis 6 Minuten vor der Halbzeit nicht mehr eingesetzt werden konnte. Das nächste Tor der Grün-Weißen sollte erst quälende 8 Minuten später durch Noel Hoepfner fallen. Doch auch die Gastgeber zeigten sich nicht überaus durchschlagskräftig und Tore blieben Mangelware. Eine 3-Tore-Führung der Baggerseepiraten in der 24. Minute wurde durch Tore von Milan Bargon und Leon Boczkowski fast wieder egalisiert und der sehenswerte Anschlusstreffer von Youngster Leonard Rettemeier bedeutete 8 Sekunden vor dem Abpfiff den 11:10-Halbzeitstand.
Nach dem Seitenwechsel und dem schnellen Ausgleichstreffer von Leon Boczkowski zum 11:11 mussten die Mittelhessen einen herben Rückschlag hinnehmen. Milan Bargon wurde nach einer Aktion mit glatt Rot des Feldes verwiesen – eine mehr als harte Entscheidung, die selbst für die Kommentatoren des Live-Streams schlecht nachvollziehbar war. Erneut in Unterzahl gelang dann Lukas Gümbel trotzdem der 12:12-Ausgleich und bis zur 41. Minute ging das Spiel hin und her ohne, dass sich eine Mannschaft absetzen konnte (17:17 durch Colin Simon). Leon Boczkowski blieb in dieser Phase der grün-weiße Torgarant mit 4 Treffern. Doch nur 3 Minuten später konnten die Gastgeber ihre Führung auf 3 Tore ausbauen und Axel Spandau sah sich zu einer Auszeit gezwungen. Binnen 90 Sekunden hatte ein Doppelschlag von Lukas Gümbel jedoch den Anschluss wiederhergestellt und Partie schien erneut offen. Jetzt aber zeigte die Spandau-Truppe Nerven und durch ungenaues Passspiel und unpräzise Würfe gewannen die Südhessen mehr und mehr Oberwasser. 9 Minuten vor Spielende konnten die Rodgauer ihre Führung auf 23:19 ausbauen. Dennoch gaben sich die Grün-Weißen keineswegs geschlagen. 2 tolle Treffer vom Kreis durch Marvin Lindenstruth (23:21, 53. Minute) ließen erneut Hoffnung bei der HSG aufkommen, aber ein Wechselfehler führte kurze Zeit später nicht nur zur 3. Zeitstrafe für Tim Lauer (rot), sondern auch bei eigenem Angriff zum Ballgewinn für Nieder-Roden. Echt fatal – aber so etwas passiert. Leon Boczkowski und Lukas Gümbel hielten indes mit ihren Treffern immer noch das zarte Pflänzchen der Hoffnung am Leben (26:24, 58. Minute). Axel Spandau ließ nun eine offene Abwehr spielen, aber Nieder-Roden war abgezockt genug, um Partie über die Zeit zu retten. Mit 28:25 gingen die Punkte nicht unverdient an die Baggerseepiraten.
Nun ist – endlich – Spielpause. Zeit zur körperlichen und geistigen Regeneration. Die Spandau-Buben müssen erst am 20. Januar 2024 wieder antreten. Gegner sind dann die Bergischen Panther.
Torstatistik:
Leon Boczkowski (8), Lukas Gümbel (6), Marvin Lindenstruth, Noel Hoepfner, Matze Schwalbe (je 2), Leon Bremond (2/2), Milan Bargon, Leonard Rettemeier und Colin Simon (je 1)
17.12.2023