Es war nicht unbedingt ein Spiel für Handball-Feinschmecker, eher Hausmannskost, was die beiden Kontrahenten in der Sporthalle Dutenhofen boten. Dafür gab es einfach zu viele Fehler und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Aber es war – wie eigentlich immer bei unserer jungen Truppe – packend und spannend bis zum Schluss. Am Ende hatten die Mittelhessen knapp mit 26:25 die Nase vorn.
Die Gäste aus dem Saarland kamen zunächst besser in die Partie. 3:1 lagen die Homburger nach 8 Minuten in Führung, was im Wesentlichen dem Umstand geschuldet war, dass der Ball durch die Dutenhofener Angreifer einfach nicht im gegnerischen Kasten untergebracht werden konnte. Beste Einwurfmöglichkeiten wurden sträflich liegen gelassen, was aber auch an der starken Leistung des Homburger Keepers lag.
Nach dem 3:3 durch Tizian Weimer in der 11. Minute hatten die Hausherren erstmals den Ausgleich erzielt und in der Folgezeit wechselte die Führung zwischen beiden Mannschaften hin und her. Mal lag die HSG in Führung – zum Beispiel durch ein Goal-to-Goal-Tor vom starken Marius Göbner in der 19. Minute - mal waren es die Gäste von der Saar. Mit 2 Toren in Folge durch Leon Boczkowski gingen die Gastgeber kurz vor dem Halbzeitpfiff erstmals mit 2 Treffern in Führung und beim 12:10 wurden dann auch die Seiten gewechselt.
In der Halbzeitanalyse der Fans wurde überwiegend von einer sehr zähen Partie gesprochen, deren Ausgang noch völlig offen sei.
Und auch der Start in den zweiten Durchgang blieb zunächst eine Blaupause der ersten 30 Minuten. Die HSG legte vor und der TV Homburg verkürzte. Nach 2 Treffern des erneut starken Lukas Gümbel schien sich das Pendel langsam aber sicher in Richtung der Mittelhessen zu neigen. Tizian Weimer und Leon Bremond bauten bis zur 44. Minute die Führung auf 20:16 aus.
Dann wurde es in der Dutenhofener Sporthalle turbulent, denn die beiden Unparteiischen verteilten eine Flut an Zeitstrafen. Wurden im ersten Durchgang gerade einmal 2 Gäste-Spieler für kurze Zeit auf die Bank geschickt, traf der Bann der Schiedsrichter in Halbzeit zwei 11 Spieler und nicht immer waren die Bestrafungen nachvollziehbar. Wie dem auch sei, zeitweise waren 5 Spieler gleichzeitig auf der Bank, was für viel Platz auf dem Spielfeld sorgte.
Immer stärker waren jetzt auch die Torhüter im Fokus und Finn Rüspeler, der nun im Kasten der HSG stand, zeigte dabei eine bärenstarke Leistung. Die Leihgabe vom TV Hüttenberg konnte allerdings nicht verhindern, dass Homburg in der 55. Minute den 23:22-Anschlusstreffer markieren konnte. Erneut hatten die Mittelhessen wieder echten Chancenwucher betrieben, was für Axel Spandau Grund genug war, seine Mannen für die Chrunchtime der Begegnung neu einzustellen. Kapitän Marvin Lindenstruth setzte die Direktive des Teamchefs gleich in die Tat um. 2 Sekunden nach Ende der Auszeit gelang ihm das 24:22, aber postwendend verkürzte Homburg wieder auf ein Tor. Nun war es Lukas Gümbel der Verantwortung übernahm und mit 2 Treffern in Folge gut eine Minute vor dem Abpfiff seine Farben mit 3 Toren in Führung warf. Damit sollte doch eigentlich die Messe gelesen sein. Keineswegs! Nur 8 Sekunden später folgte das 26:24 durch Homburg und die Saarländer warfen nun alles nach vorne. Bei einer Restspielzeit von 38 Sekunden nahm Axel Spandau seine letzte Auszeit und versuchte Druck von seinen Jungs zu nehmen, doch nun fehlte es der jungen Mannschaft etwas an Cleverness. Der Ball ging verloren und 18 Sekunden vor dem Spielende gelang Homburg der Anschlusstreffer zum 26:25. Erneuter Anwurf durch die HSG und erneuter Ballverlust – das darf doch nicht wahr sein! Homburg spielte nun blitzschnell und kam eine Sekunde vor dem Ende tatsächlich nochmal zum Wurf, doch der Ball landete am Außennetz.
Mit etwas Glück blieben beide Punkte in Dutenhofen und die Spieler in grün und weiß jubelten völlig zu Recht. Das war ein hart erarbeiteter Sieg!
Positiv aus dieser Begegnung ist mitzunehmen, dass die HSG-Abwehr bestens auf den Homburger Torgaranten Yves Kunkel eingestellt war. Der ehemalige Nationalspieler und langjährige Erstligist kam aus dem gebundenen Spiel zu keinem Torerfolg und konnte lediglich bei Strafwürfen sein Klasse unter Beweis stellen. Marius Göbner und Finn Rüspeler erwiesen sich erneut als starker Rückhalt im Tor der Mittelhessen. Verbesserungswürdig bleibt indes die Chancenverwertung.
Torstatistik:
Tizian Weimer (6), Lukas Gümbel (5), Leon Boszkowski (4), Leon Bremond (3/1), ), Noel Hoepfner (2), Marius Göbner, Matze Schwalbe, Marvin Lindenstruth, Ole Klimke, Colin Simon (je 1)
12.11.2023