Das hatte sich das Team von Axel Spandau sicher ganz anders vorgestellt. Nach dem couragierten Auftritt gegen die HSG Krefeld vor einer Woche sollten eigentlich die Punkte gegen die mHSG Friesenheim-Hochdorf in Dutenhofen bleiben. Das Team aus Mittelhessen schaffte es aber über die komplette Spielzeit nicht, ihr vorhandenes Leistungsvermögen abzurufen.
Zu löchrig die Abwehr, kaum Torhüterleistung und in der Summe zu viele kleine technische Fehler und Ungenauigkeiten sorgten letztlich dafür, dass die Gäste aus der Pfalz verdient als Sieger vom Platz gingen – kurz und knapp: es war das genaue Gegenteil vom Krefeld-Spiel.
So war es über die 60 Minuten ein Spiel auf Augenhöhe. Die HSG ging durch Treffer von Madu Okpara und Tizian Weimer mit 2:0 in Führung, doch Friesenheim glich rasch aus und danach wechselte die Führung hin und her. Lukas Gümbel und Ole Klimpke, bei mit je 8 Treffern erfolgreichste Werfer ihres Teams, sorgten für einen ausgeglichenen Spielverlauf. Die Pfälzer hatten mit Mihailo Ilic das entsprechende Pendant in ihren Reihen (ebenfalls 8 Treffer) und dieser Spieler überzeugte durch platzierte Würfe aus dem Rückraum oder kluge Anspiele an den Kreis. Nachdem Marvin Lindenstruth in der 29. Minute den 13:13 Ausgleich besorgte, konnte Friesenheim noch einen Treffer erzielen und beim Stand vom 13:14 wurden die Seiten gewechselt.
Bei der Halbzeitanalyse konnten die heimischen Fans bereits konstatieren, dass den Grün-Weißen der Spielwitz der vergangenen Partie ziemlich abhandengekommen war. Das Spiel war geprägt von Einzelaktionen, wenig überraschenden Momenten und zu vielen technischen Fehlern.
In der Hoffnung, dass die zweiten 30 Minuten besser laufen würden, ging es in die Halbzeit 2. Es blieb jedoch weiterhin eine knappe Kiste. Bis zu 40. Minute lag mal die eine, mal die andere Mannschaft vorne. Durch Treffer von Lukas Gümbel, Leon Bremond und Tizian Weimer schien sich aber dann das Blatt zu wenden. Nach einem Foul sah zudem ein Gäste-Spieler glatt rot und so lagen bis zur 44. Minute die Gastgeber mit 3 Toren in Führung. Die Hoffnung, dass die Führung bei den Mittelhessen für etwas mehr Sicherheit sorgen würde, war indes trügerisch. Bis zur 53. Minute konnten die Pfälzer über die Achse Ilic-Hansen wieder den 25:25-Ausgleich herstellen. Die Schlussphase war – wie so häufig – nervenaufreibend. Allerdings lag nun das Momentum auf Seiten der Pfälzer. 90 Sekunden vor dem Abpfiff lag Friesenheim – begünstigt durch Fehler und einer Abschlussschwäche der HSG – mit 30:27 in Führung. Axel Spandau ließ nun offensiv decken und tatsächlich, durch 2 schnelle Tore durch Lukas Gümbel war 11 Sekunden vor dem Abpfiff der Anschluss zum 29:30 hergestellt. Friesenheim nahm seine letzte Auszeit und schaffte es, die Zeit von der Uhr zu nehmen. 29:30 lautete somit der Endstand und die Gäste konnten zwei immens wichtige Punkte im Abstiegskampf mit nach Hause nehmen.
Auch diese Begegnung hat gezeigt, dass in der Staffel Süd-West tatsächlich jeder jeden schlagen kann. Das beweisen auch die zum Teil völlig verrückten Ergebnisse vom aktuellen Spieltag. Da gewinnt der Tabellenvorletzte Aldekerk deutlich gegen den letztjährigen Meister Hanau (32:26). Ab Tabellenplatz 10 trennen die Mannschaften – 7 an der Zahl - lediglich 2 Punkte voneinander und das bedeutet auch für Jungs in Grün und Weiß, dass sie als Tabellenneunter keineswegs safe sind.
Torstatistik:
Lukas Gümbel und Ole Klimpke (je 8), Leon Bremond (4/2), Matze Schwalbe, Tizian Weimer, Madu Okpara (je 2), Phil Spandau, Noel Hoepfner, Marvin Lindenstruth, (je 1).