Die sonst so lautstarke Main-Kinzig-Halle war nach 60 aufregenden Minuten ziemlich still. Der haushohe Favorit aus Hanau musste gegen sehr diszipliniert aufspielende Mittelhessen eine sicherlich nicht erwartete Heimniederlage hinnehmen - und das auch völlig verdient.
Bereits 6 Minuten vor dem Abpfiff hatte die Spandau-Truppe mit dem 33. Treffer durch Lukas Gümbel eine beruhigende 7-Tore-Führung herausgespielt und doch sollte es in der verbleibenden Spielzeit durchaus noch einmal spannend werden, denn Hanau verkürzte Tor um Tor. Spätestens durch den Treffer von Phil Spandau war aber der Sieg der Grün-Weißen in trockenen Tüchern.
Überschattet wurde der Erfolg unserer Jungs durch eine Verletzung des stark aufspielenden Paul Geffert. Paul kam nach einem erfolgreich abgeschlossenen Tempo-Gegenstoß in der 23. Minute unglücklich zu Fall und konnte nicht mehr weiterspielen. Wir hoffen und wünschen Paul von ganzem Herzen, dass sich die Verletzung nicht als so heftig herausstellt, wie man aktuell befürchten muss
Paul Geffert war es auch, der seine Farben mit 1:0 in Führung brachte. 4 weitere Treffer des wieselflinken Linksaußen sollten bis zu seiner Verletzung noch folgen. Das Spiel war zunächst relativ ausgeglichen. Nach dem 2:2 durch Hanau in der 5. Minute kamen die Mittelhessen aber immer besser in die Partie. Geduldig spielten sie ihre Angriffe aus und kamen durch Tore von Colin Simon, Matze Schwalbe und – natürlich – Paul Geffert nach 12 Minuten zu einer 8:5-Führung.
Bereits in dieser frühen Phase des Spiels wurde die stringente Linie der Unparteiischen erkennbar. Das Schiedsrichtergespann ahndete Regelverstöße umgehend, machte reichlich von 2-Minuten-Strafen Gebrauch und so war häufig viel Platz auf dem Spielfeld. Nicht gerade selten, agierten beide Teams in doppelter Unterzahl, was definitiv dem Spielfluss nicht zu pass kam.
Auch eine Auszeit von Hanaus Trainer Hannes Geist brachte die Grün-Weißen nicht aus dem Tritt. Bis kurz vor der Halbzeit hatten Leon Boczkowski, Phil Spandau, Tizian Weimer und Matze Schwalbe die Führung auf 18:12 ausgebaut, aber durch ein etwas unglückliches Angriffsspiel kamen die Grimm-Städter in der letzten Spielminute noch zu 2 Treffern, die den 18:14-Halbzeitstand bedeuteten.
Hanau hatte offensichtlich eine ordentliche Halbzeitansprache erhalten und kam mit erkennbar mehr Tempo aus der Kabine. Das Spiel nahm plötzlich richtig Fahrt auf. Paul Hüttmann auf Seiten der Gastgeber und Luki Gümbel auf Seiten der HSG wechselten sich im Tore-Werfen munter ab und erzielten innerhalb von 4 Minuten insgesamt 6 Treffer. Die 4-Tore-Führung der Mittelhessen blieb so gewahrt. Die konzertiert arbeitende Abwehr der HSG zwang die Maintaler zu zahlreichen technischen Fehlern und unplatzierten Abschlüssen. Durch zwei tolle Tore von Youngster Phil Spandau und zwei Treffer von Leon Boczkowski wurde beim Stand vom 28:23 die nächste Auszeit der Gastgeber fällig. Doch auch nach dieser Unterbrechung blieben die Spandau-Buben die dominierende Mannschaft. Madu Okpara, der nach seiner Rückkehr immer besser ins Spiel kommt, erhöhte auf 29:23 (49. Minute) und wieder sollte es ein Tor von Madu sein, der den Hanauern die nächste Auszeit bescherte (32:26, 53. Minute). 15 Sekunden später erhöhte Lukas Gümbel dann auf 33:26 – eine vermeintlich sichere Bank, doch wie eingangs beschrieben, stemmte sich Hanau mit einer offensiven Abwehr gegen die drohende Niederlage. Das brachte nun unsere junge Mannschaft ziemlich aus dem Konzept. Es häuften sich leichte Ballverluste, die von Hanau gnadenlos bestraft wurden und so wurde es tatsächlich noch einmal spannend. Doch welch eine Erlösung, als Phil Spandau 45 Sekunden vor dem Abpfiff für die Grün-Weißen einnetzte – zwei wichtige Punkte im Kampf gegen Abstieg waren nun unter Dach und Fach!
Unsere U23 hat wirklich Moral bewiesen und gegen eine hoch favorisierte Mannschaft die Heimniederlage gegen Gelnhausen vergessen gemacht. Das Torhüterduell ging an diesem Tag eindeutig zugunsten der Mittelhessen aus. Marius Göbner in Halbzeit 1 und Simon Böhne in Halbzeit waren starker Rückhalt für ihr Team. Die Mannschaft ließ sich auch nicht durch 9 Zeitstrafen aus dem Rhymthmus bringen und zeigte in Unterzahl Leidenschaft und Kampfgeist.
Einzig die Verletzung von Paul Geffert wirft einen dunklen Schatten auf dieser Begegnung.  
Torstatistik:
Lukas Gümbel (6), Paul Geffert, Leon Boczkowski, Matze Schwalbe (je 5), Phil Spandau (4), Madu Okpara (3), Tizian Weimer (3/2), Colin Simon (2), Noel Hoepfner (1)