Mit Leutershausen traf unsere U23 wieder auf ein Liga-Schwergewicht. Die roten Teufel von der Bergstraße hatten die vergangenen Partien eindrucksvoll gewonnen und dabei auch dem Liga-Primus Großwallstadt am letzten Wochenende eine deftige 30:24 Niederlage zugefügt.
Dabei setzten die Gäste stets konsequent und mit großem Erfolg auf das Spiel mit dem 7. Feldspieler.
Dies wohlwissend, hatte das Trainergespann Weber/Nober die Mannschaft im Training gezielt hierauf vorbereitet.
Dennoch war die Ausgangssituation für das letzte Heimspiel des Jahres alles andere als rosig: Aufgrund der Verletzungsmisere bei der 1. Mannschaft rückten Anadin Suljakovic und Torben Waldgenbach in den Bundesliga-Kader auf und standen der U23 nicht zur Verfügung. Mit Ian Weber und Kevin Kunzendorf fehlten krankheits-/verletzungsbedingt zwei Shooter im Rückraum und auch der zweite Torwart Lüko Fischer musste verletzt bei der Partie passen.
Es ist schon beeindruckend, wie Trainer Thomas Weber auch solche Situationen meistert: Unter dem Motto "Jugend forscht" brachte er 5 (!!!) A-Jugendliche in die Mannschaft, beorderte Florian Gümbel ins Tor und hielt mit Torwart-Legende Alexander Scholz einen erfahrenen Mann als Back-up auf dieser Position bereit.
Schon beim Warmmachen der beiden Mannschaften fiel dem Betrachter der eklatante Unterschied in der Physis ins Auge: Leutershausen, eine körperlich starke Mannschaft, mit großgewachsenen und erfahrenen Spielern. Auf der anderen Seite ein Team, was getrost auch in eine Jugendmannschaft hätte eingeordnet werden können, mit schmächtigen - aber sehr beweglichen Spielern.
Und genau diese Faktoren bestimmten zu Spielbeginn das Geschehen. Youngster Ole Klimpke, frech und unbekümmert, markierte das 1:0 für seine Farben. Leutershausen, wie erwartet mit dem 7. Feldspieler agierend, wurde durch die sehr bewegliche Deckungsarbeit ständig im Spielaufbau gestört und leistete sich hierdurch zahlreiche Ballverluste oder ungenaue Abschlüsse. Für unsere hellwache "Jungschar" war das die perfekte Einladung für leichte Treffer ins leere Tor. Florian Gümbel, Lukas Gümbel und Ole Klimpke bedankten sich hierfür ganz herzlich und so stand es nach gut 6 Spielminuten 4:1 für die Mittelhessen. Nachdem Tim Lauer, Luki Gümbel und Fabian Kraft auf 7:4 erhöht hatten, musste Gästetrainer Frank Schmitt Mannschaft bereits nach 13 Minuten zur Auszeit bitten.
Aber auch diese Pause unterbrach nicht den Spielfluss der HSG. Im Gegenteil: weiterhin sehr aufmerksam in der Deckung und beweglich im Angriffsspiel, hielt man die Gäste auf Distanz.
Nach einem Sahnepass von Lukas Gümbel markierte Marvin Lindenstruth vom Kreis aus mit viel Übersicht das 10:6!
Tim Lauer, Marvin Lindenstruth und zweimal Jan Waldgenbach besorgten die Treffer 11 - 14. Florian Gümbel entschärfte einige wichtige Bälle - darunter auch einen 7m - und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Gäste mit mageren 11 Treffern in die Halbzeitpause gingen.
Wie würde sich das junge Team wohl in Halbzeit 2 präsentieren? Diese Frage war - angesichts des hohen Kräfteverschleißes - durchaus berechtigt und wurde von den Fans lebhaft diskutiert.
Den besseren Start im zweiten Durchgang hatte dann auch in der Tat Leutershausen. Immer wieder gelang es den Gästen über rechtsaußen zum Torerfolg zu kommen. Durch die zwei vorgezogenen Spitzen Lukas Gümbel und Ole Klimpke orientierte sich der Abwehrverband zwangsläufig mehr zur Mitte, was dann Freiräume für den brandgefährlichen Rechtsaußen Max Schmitt schaffte. Mit 7 Treffern war dieser Spieler auch der erfolgreichste Werfer seiner Mannschaft.
Mitte der zweiten Halbzeit hatte sich Leutershausen eine 2-Tore-Führung erkämpft und so mancher Fan befürchtete nun den erwarteten Spielverlauf.
Weit gefehlt!! Was unser junges Team an Moral und Einsatz zeigt, sucht seinesgleichen!
Nur 2 Minuten später besorgte Fabian Kraft den Ausgleich und Lukas Gümbel legte zur erneuten Führung nach. Wie so häufig in dieser Saison, war die Schlussphase Spannung pur! In der 51. Minute hämmerte Leon Bremond von rechtsaußen den Ball zum 23:21 in die gegnerischen Maschen. Leutershausen verkürzt auf 23:22 (53. Minute). Lukas Gümbel tanzt im nächsten Angriff seine Gegenspieler aus und netzt zum 24:22 (56. Minute) - die Entscheidung?? Keineswegs!! Zwar scheiterte Leutershausen nun auch von außen an Florian Gümbel, doch in der 58. Minute gelang den Gästen der erneute Anschlusstreffer. Die Halle stand Kopf - aber noch waren über 2 Minuten zu spielen. Im Tempospiel "Handball" eine halbe Ewigkeit!!
Druck und Anspannung waren mit Händen greifbar, was nun auch im eigenen Angriff nicht alles gelingen ließ. 30 Sekunden vor Schluss kamen die Gäste nochmals in Ballbesitz. Mit letzten Kräften versuchten die Weber-Schützlinge den Spielaufbau von Leutershausen zu unterbinden, aber 10 Sekunden vor Spielende kam ein Roter Teufel völlig frei von 6 m zum Abschluss. Aber reaktionsschnell wehrte "Oldie" (mit 26 Jahren) Florian Gümbel den finalen Wurf ab und drohte im Anschluss von einer Traube überglücklicher Mitspieler erdrückt zu werden.
Dieses Spiel war in vielerlei Hinsicht eine bemerkenswerte Partie:
1. Es kann als Lehrstück dienen, wie man erfolgreich gegen das Spiel mit dem 7. Feldspieler agiert. Ein Riesen-Lob geht an das Trainergespann Thomas Weber und Kai Nober und an die Mannschaft, die die taktische Einstellung perfekt umgesetzt hat.
2. Es zeigt, dass man durch Einsatz und Entschlusskraft auch dann zum Erfolg kommt, wenn man - eigentlich - keine Chance hat
3. Dem Mutigen gehört die Welt! Thomas Weber setzt mutig junge, hungrige Spieler aus der A-Jugend ein. Das ist durchaus ein Risikio - insbesondere, wenn die Greenhorns auf ein solch routinierte Mannschaft wie Leutershausen treffen. Die Jungen wachsen und reifen aber hieran.
4. Es macht einfach Spaß dieser Mannschaft zuzuschauen!
Torstatistik: Lukas Gümbel, Jan Waldgenbach (je 5), Fabian Kraft, Ole Klimpke (je 4), Marvin Lindenstruth, Tim Lauer (je 2), Florian Gümbel, Leon Bremond (je 1).
22.12.2019
U23: Auch Leutershausen geschlagen! Florian Gümbel Matchwinner!!
Nach Hanau und Großwallstadt musste nun auch Leutershausen den Heimweg aus der Sporthalle Dutenhofen ohne Punkte antreten. Nach einer packenden, in der Schlussphase dramatischen Partie, setzte sich das Team von Thomas Weber mit 24:23 gegen den Aufstiegsaspiranten aus dem Rhein-Neckar-Kreis durch.Zum Matchwinner aversierte Florian Gümbel im Tor der HSG. Mit starkem Reflex entschärfte Flo nur wenige Sekunden vor Schluss den Wurf des völlig freistehenden Gäste-Spielers und krönte damit seine starke Leistung!