Allerdings müssen sich die Spandau-Schützlinge diese Niederlage zum großen Teil selbst zuschreiben. Bis 7 Minuten vor dem Abpfiff lief es relativ gut für die Mittelhessen. Lukas Gümbel hatte gerade das 28:25 für seine Farben erzielt und alles sprach für die Heimmannschaft. Doch die letzten Minuten sollten, was die Chancenverwertung betraf, ein Abbild des Spielbeginns sein. Beste Einwurfmöglichkeiten wurden nicht genutzt, während Haßloch Tor um Tor verkürzte. Die Schlussphase der Begegnung war erneut ein echter Krimi: nach dem Haßlocher Ausgleich zum 29:29 in der 58. Minute legte Axel Spandau den grünen Karton und versuchte Ruhe in das Spiel seiner Jungs zu bringen. Diese erarbeiteten sich dann auch durchaus ihre Chancen, scheiterten aber am gut aufgelegten Gäste-Keeper und zeigten zudem vom 7m-Punkt Nerven. Aber auch die Pfälzer schafften es nicht, Marius Göbner im Tor der HSG zu überwinden. Der Showdown erfolgte in der letzten Spielminute. 25 Sekunden vor dem Spielende fand die Matze Schwalbe erneut eine Lücke im Abwehrverbund der Gäste, scheiterte aber am gegnerischen Tormann. Mithin wechselte erneut der Ballbesitz und 15 Sekunden vor dem Spielende nahm Haßlochs Trainer seine letzte Auszeit. Die grün-weiße Abwehr vereitelte zwar Wurfaktionen der Gäste, allerdings zulasten eines Freiwurfs mit dem oben beschriebenen Ergebnis.
Schon in der ersten Halbzeit zeichnete sich eine überaus zähe Partie ab. Zwar ging die HSG nach einem Steal durch Lukas Gümbel mit 1:0 in Führung, doch bis zum 8:8-Ausgleich in der 20 Minute durch Matze Schwalbe trafen die Mittelhessen zu häufig schlechte Wurfentscheidungen, warfen den Gäste-Keeper warm und waren ohne Durchschlagskraft. Zudem präsentierte sich die 6:0-Abwehr als extrem anfällig gegen den Haßlocher Halbrechten, der immer wieder zum Torerfolg kam.
Die Pfälzer zeigten eine sehr robuste Härte und es gab viele Nicklichkeiten – auf beiden Seiten. Leon Bremond bekam dies in der 21. Minute sehr schmerzhaft zu spüren, als er bei einem Tempogegenstoß auf äußerst rüde Art und Weise zu Fall gebracht wurde. Nach kurzer Beratung zeigte das – nicht immer souverän wirkende - Schiedsrichtergespann dem Haßlocher Yannick Muth die rote Karte.
Colin Simon sorgte in der 28. Minute für die 13:12-Halbzeitführung der Gastgeber.
Nach Wiederanpfiff wirbelte Leon Boczkowski die Gäste-Abwehr durcheinander und erzielte 3 Treffer in Folge. Haßlochs Lebensversicherung hieß Yannik Polifka, der mit 4 Toren in Folge bis zur 36. Minute den 16:16 Ausgleich besorgte und mit insgesamt 10 Treffern erfolgreichster Werfer der Begegnung war..
Auch wenn die HSG nun gefühlt besser im Spiel war, blieb es bis Mitte der zweiten Halbzeit eine knappe Kiste: die Mittelhessen legten vor, Haßloch glich aus. Auch in die Chrunchtime der Partie ging es ausgeglichen (25:25; 50. Minute). Leon Boczkowski und 2x Lukas Gümbel sorgten im Anschluss für eine 3-Tore-Führung und eigentlich, ja eigentlich, hätte man die Partie nun sicher für sich entscheiden können.
Nun, der Ausgang war ein anderer aus den o. g. Gründen.
Aber Kopf hoch, unserer jungen Mannschaft muss man auch solche Spiele zugestehen und diese Partie ist unter der Rubrik „Erfahrung“ zu verbuchen.
Schon am kommenden Samstag kann das Team in Nieder-Roden wieder zeigen, was wirklich in ihm steckt.
Torstatistik:
Leon Boczkowski und Lukas Gümbel (je 7), Marvin Lindenstruth (4), Colin Simon und Leon Bremond (je 3), Matze Schwalbe und Florentin Datz (je 2), Noel Hoepfner (1)
10.12.2023