HSG Wetzlar U23 - HSG Wiesbaden 35:26Zu Lobeshymnen ließ sich Wetzlars Trainer Andreas Klimpke nach dem vierten Sieg in Folge sowie der achten ungeschlagenen Partie hintereinander jedoch keineswegs hinreißen, der 45-Jährige war nicht so ganz zufrieden mit der Darbietung seiner Truppe. "Es war ein reines Kampfspiel. Wir haben den Kampf angenommen, uns aber viel zu schwergetan", befand Klimpke. Und meinte damit: Das spielerische Potenzial, das die jungen Grün-Weißen ohne jeden Zweifel haben, brachten sie gegen Wiesbaden zu selten auf die Platte. Gegen die ebenso robuste wie defensive 6:0-Deckung der Landeshauptstädter mangelte es an Spielfluss, Leichtigkeit und Bewegung ohne Ball. Die Folge: "Wir haben uns die Tore sehr hart erarbeitet. Wir hätten es durchaus einfacher haben können, haben aber den umständlichen Weg gewählt", konstatierte der HSG-Coach.
Weil zudem die eigene Deckung insbesondere Wiesbadens Kreisläufer Kenneth Fuhrig zu viele Räume gewährte, ehe man von einer 3:2:1- auf eine 6:0-Formation umstellte, dauerte es einige Zeit, bis sich Wetzlar nennenswerte Vorteile erspielte. Immerhin: Bis zur Pause zog die Bundesligareserve auf 17:13 davon.
  Und gab diesen Vorsprung im zweiten Durchgang prompt wieder aus der Hand, mehrfach verkürzte Wiesbaden auf einen Treffer. Doch Wetzlars viele Wechselmöglichkeiten zahlten sich mehr und mehr aus, die Gäste indes verließen die Kräfte. Das nutzte die HSG, zog erst von 22:21 (43.) auf 25:21 (45.) davon und baute diese Führung in der Schlussviertelstunde weiterhin aus, weil Lukas Gümbel als Speerspitze einer wieder offensiven Abwehr viele Bälle eroberte und die Wetzlarer so zu einfachen Gegenstoßtreffern kamen. Den 35:26-Schlusspunkt setzte schließlich Timo Ludwig. Ausgerechnet der Routinier, der mit zehn Toren zum achten Mal in dieser Saison Wetzlars bester Schütze war. Klimpke lobte: "Timo macht das als Einzelkämpfer auf Rechtsaußen überragend." Nur ein Grund von vielen, weshalb die Grün-Weißen am Aufstieg schnuppern.
*Wetzlar: F. Gümbel, Klimpke, Weber; Wallwaey (6), L. Gümbel (5), Reuschling, Weimer, Schreiber (7), Schwalbe (2), Weber (1), Kraft (1/1), Okpara (3), Lauber, Ludwig (10/3).
Wiesbaden: Kunkel, Robinson; T. Walter, L. Walter, Seith, Grallert, Seiwert (8), Lang, Fuhrig (6), Schreiber (4), Kellner (4), Engel (2), Henkelmann (2).
Schiedsrichter: Kaiser/Paul (Heusenstamm/Mühlheim) - Zuschauer: 200 - Zeitstrafen: 4:10 Minuten - Siebenmeter: 7/4:1/0.