Gewiss, es war keine Begegnung, die Handball-Ästheten allzu oft in Verzückung versetzte. Zu viel stand wohl auch für beide Teams auf dem Spiel.
Der Aufsteiger aus dem Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim kam als Tabellenelfter nach Mittelhessen, nur einen Punkt schlechter als die Hausherren, die aber bereits ein Spiel mehr absolviert hatten. Da ab der Tabellenmitte alle Mannschaften noch in Abstiegssorgen geraten können, war es für beide Teams extrem wichtig, beide Punkte aus dieser Begegnung mitzunehmen.
Den besseren Start hatten ganz klar die Grün-Weißen. Tim Rüdiger, dem an diesem Tag 10 (!) Treffer bei einer phantastischen Wurfquote gelingen sollten, hatte sein Team mit 1:0 in Führung gebracht. Leon Bremond, Madu Okpara und Phillip Opitz bauten die Führung bis zur 10. Minute auf 5:1 aus, was den Trainer von Mundenheim direkt in eine Auszeit zwang. Danach kamen die Gäste etwas besser in die Partie (7:5; 14. Minute), konnten aber während der kompletten Spielzeit nie dichter an die Hausherren herankommen. Dies war im Wesentlichen einem überragenden Simon Böhne im Tor der HSG zu verdanken, der unzählige beste Einwurfmöglichkeiten der Pfälzer vereitelte.
Dennoch: Das Angriffsspiel der HSG lebte von den Toren von Tim Rüdiger und Phillip Opitz. Ansonsten agierten die HSG-Angreifer sehr statisch, ohne den gewohnten Druck und ließen handballerische Finesse vermissen.
Mit einer beruhigenden 14:7-Führung wurden die Seiten gewechselt.
Der zweite Durchgang glich einer Blaupause der ersten Halbzeit: Simon Böhne vernagelte weiter sein Tor und versorgte Tim Rüdiger mit „Zuckerpässen“. Das Zusammenspiel der beiden blieb die Lebensversicherung der HSG, denn ansonsten mühte sich der HSG-Angriff mit der Gäste-Abwehr ab, wurde häufig ins Zeitspiel gezwungen, was zu schlechten Abschlüssen führte. Mitte der zweiten Halbzeit waren die Gäste auf 3 Tore herangekommen und schienen nochmals Morgenluft zu wittern. Erneut waren es Tim Rüdiger und Phillip Opitz, die das HSG-Schiff wieder in ruhige Gewässer steuerten und spätestens beim 23:17 in der 55. Minute durch Malvin Werth war die Messe in der Sporthalle Dutenhofen zugunsten der Mittelhessen gelesen. Der letzte Treffer für die Gastgeber blieb dem jüngsten Spieler vorbehalten: Phil Spandau markierte in der 59. Minute das 26. Tor für die HSG!
Handball ist ein Ergebnissport und kein Schönheits-Contest! Was zählt sind die zwei Punkte, die der Spandau-Truppe etwas Luft im Abstiegskampf verschaffen! Aber noch ist der Klassenerhalt nicht safe! Es warten weitere „dicke Bretter“ auf unser blutjunges Team! Die nächsten zwei Wochenenden sind spielfrei und bieten etwas Zeit zur Regeneration. Am 25. Februar kommt es dann zum packenden Hessenderby in der Sporthalle Dutenhofen. Mit der HSG Hanau ist dann das Top-Team der Staffel Südwest Gast der Grün-Weißen. Nach der überraschenden Niederlage von Ferndorf in Nieder-Roden sind die Grimm-Städter nun Aufstiegskandidat Nr. 1!
Torstatistik:
Tim Rüdiger (10), Phillip Opitz (6), Leon Bremond (5/4), Jonas Müller, Lukas Gümbel, Phil Spandau, Malvin Werth, Madu Okpara (je 1)