Für die Spandau-Schützlinge bleibt diese Spielzeit ein absolutes Seuchenjahr. Mittlerweile ist fast eine komplette Handballmannschaft (5 Spieler) verletzungsbedingt ausgefallen und noch ist eine halbe Saison zu spielen …
Angesichts der Ereignisse gerät das Spiel gegen die Barbarossa-Städter fast zu Nebensache. Dennoch, nachfolgend ein kurzer Abriss über die Begegnung.
Mit 22:30 mussten sich die Mittelhessen dem Favoriten geschlagen geben. Angesichts der Begleitumstände ein fast noch passables Ergebnis, denn die Grün-Weißen hatten nicht nur mit der dünnen Personaldecke und dem starken Gegner zu kämpfen, auch das Schiedsrichter-Gespann war den Gastgebern alles andere als wohlgesonnen.
Bis Mitte der ersten Halbzeit konnte die HSG das Spiel ausgeglichen gestalten. Sehenswerte Treffer von Lukas Gümbel, Noel Benjamin Hoepfner, Marvin Lindenstruth und Madu Okpara hielten die Grün-Weißen bis zum 6:7 auf Augenhöhe.
Mit zunehmender Spieldauer verloren die Unparteiischen mehr und mehr die Übersicht. Es folgten Entscheidungen, die für viele Zuschauer nicht nachvollziehbar waren und insbesondere das Heim-Team nachhaltig schwächten. Auf die 2-Minuten-Strafe gegen Lukas Gümbel in der 16. Minute, folgten 3 Minuten später Zeitstrafen gegen Marvin Lindenstruht und Madu Okpara, Florentin Datz traf es in der 25. Minute und in der 28. Minute erneut Kapitän Lindenstruth. Das Strafwurf-Verhältnis lautete in der 1. Halbzeit 5:0 für Gelnhausen und dies lag bei objektiver Betrachtung nicht an einer überharten Gangart der Mittelhessen.
Kurz vor dem Pausenpfiff erzielte Simon Belter den 10:15-Halbzeitstand.
Die zweite Halbzeit knüpfte nahtlos an den ersten Durchgang an. 2. Zeitstrafe gegen Madu Okpara 37 Sekunden nach Wiederanpfiff, 2. Zeitstrafe gegen Lukas Gümbel gut eine Minute später. Trotz doppelter Unterzahl gelang dann Florentin Datz der 12. Treffer für seine Farben (33. Minute). Gelnhausen nutzte konsequent seine Chancen und baute in der Folge die Führung weiter aus. Nach dem Malvin Werth für 2 Minuten auf die Bank geschickt wurde, gingen die Gäste mit 21:13 in Front. Die Auszeit von Axel Spandau änderte am weiteren Spielverlauf nichts mehr, zu groß war der Abstand geworden. Den letzten Treffer der Partie markierte Phil Spandau zum 22:30.
Welches Fazit ist aus diesem Spiel zu ziehen:
Gelnhausen hat verdient gewonnen. Die ebenfalls sehr junge Mannschaft spielt einen schönen, schnellen Handball, ist durchsetzungsstark und clever. Sie kann auf einen breiten Kader bauen und ist auf allen Positionen doppelt gut besetzt.
Ganz anders die Situation bei den Grün-Weißen. Die Mannschaft geht schon seit Wochen personell auf dem Zahnfleisch. Durch den Ausfall von Leon Boczkowski hat sich die Lage weiter dramatisch verschlechtert. Mit dem Einsatz von Spielern der Mittelhessen Youngster wird das Problem dauerhaft nicht wirklich zu lösen sein. Phil Spandau, der auf der Königsposition Rückraum-Mitte eingesetzt wurde und Finn Knop im Tor haben ein richtig gutes Spiel gemacht, aber es ist schon ein gewaltiger Unterschied zwischen der A-Jugend und der Dritten Handball-Bundesliga. Hinzu kommt, dass der verbleibende Kader keine Regenerationszeit hat. Die Gefahr weiterer Verletzungen wächst daher von Spiel zu Spiel. Es bleibt abzuwarten, wie die Verantwortlichen auf anhaltende Misere reagieren.
Torstatistik:
Lukas Gümbel (4), Leon Bremond (4/2), Noel Benjamin Hoepfner (3), Simon Belter (3/1), Madu Okpara, Fynn Steinmüller, Florentin Datz (je 2), Marvin Lindenstruth (1),
04.12.2022
Schock: Saisonaus für Leon Boczkowski!
Es ist eine mittlere Katastrophe für Spieler und Mannschaft gleichermaßen: 55 Sekunden waren in der Partie gegen den Tabellendritten aus Gelnhausen gespielt, als sich Goalgetter Leon Boczkowski schmerzverzerrt am Boden krümmte. Durch eine unglückliche Bewegung hatte sich Leon das Sprunggelenk ausgekugelt und zudem eine Fraktur erlitten. 15 Minuten später war der beste Feldtor-Werfer der Grün-Weißen bereits auf dem Weg in die Uni-Klinik Gießen, begleitet vom Applaus der gesamten Halle.Wir wünschen Leon auch von dieser Stelle schnelle und komplette Genesung. Come back stronger, Leon!