Personell ging die HSG geschwächt in die Partie gegen den Tabellennachbarn aus der Festspiel-Stadt. Zwar stand Kapitän Marvin Lindenstruth nach seiner Genesung wieder auf der Platte, doch Madu Okpara war verletzungsbedingt noch zum Zuschauen verurteilt und zu allem Überfluss galt für Spielmacher Lukas Gümbel eine Quarantäne.
Das Spiel startete ausgeglichen. Nach dem 1:0 für die Gäste sorgten Ole Klimke, Tim Lauer und Leon Bremond zwar für einen schnellen 3:1 Vorsprung, danach wechselte die Führung hin und her. Erst in den letzten Minuten der 1. Halbzeit schafften es die Ferber-Schützlinge sich etwas abzusetzen und mit einer 3-Tore-Führung ging es beim Stand von 14:11 in die Pause.
Auch zum Start in den zweiten Durchgang lief es für die HSG rund. Bis zur 36. Minute konnte der Vorsprung bis auf 5 Treffer ausgebaut werden und es sah nach einer eindeutigen Angelegenheit für die Hausherren aus. Doch weit gefehlt, denn plötzlich verloren die Grün-Weißen den Faden: Überhastete Angriffsaktionen, Würfe ohne klare Torchance, technische Fehler und eine zunehmend löchrige Abwehr gaben den Gästen die Möglichkeit zum Turnaround. Und diese nutzten die Schwächephase gnadenlos aus. Bis Mitte der zweiten Halbzeit hatte Bayreuth den Rückstand egalisiert und den 20:20-Ausgleich geschafft.
Michael Ferber zog die Reißleine und hatte in der Auszeit reichlich Gesprächsbedarf. Die deutliche Ansage schien auch zu fruchten, denn mit 3 Toren in Folge kam die HSG wieder in ruhigeres Fahrwasser zurück. Aber die Gäste hielten dagegen und mit einem 4:0-Lauf lagen die Bayreuther 7 Minuten vor Spielende plötzlich in Führung. Erneut versuchte Michael Ferber die Nerven seiner jungen Spieler in einer Auszeit zu beruhigen, doch HaSpo führte 4 Minuten vor dem Abpfiff 26:24. Die Schlussphase war Spannung pur: Per 7m schaffte Leon Bremond 3 Minuten vor dem Ende den Anschlusstreffer. Nach einer 2-Minuten-Zeitstrafe gegen Jonas Müller schien das Pendel endgültig in Richtung der Gäste auszuschlagen, aber Kapitän Marvin Lindenstruth bewies Nervenstärke und markierte 75 Sekunden vor Schluss das 26:26. Im direkten Gegenzug konnte Bayreuth erneut in Führung gehen. Eine knappe Minute blieb der HSG nun noch. Phillipp Opitz nahm sich 14 Sekunden vor dem Abpfiff ein Herz und netzte für seine Farben zum erneuten Ausgleich ein – doch noch immer war in der Dutenhofener Sporthalle nicht Schluss. Bayreuth kam noch einmal in den Angriff und erkämpfte sich mit der Schlusssirene einen letzten Freiwurf in guter Wurfposition. Der finale Wurf blieb indes in der HSG-Abwehr hängen und so teilten sich die Tabellennachbarn die Punkte im letzten Spiel vor der Weihnachtspause.
Die Ferber-Truppe belegt mit 14:10 Punkten weiterhin den 5. Tabellenplatz. Es kann allerdings noch zu Verschiebungen kommen, da die unmittelbaren Tabellennachbarn Nieder-Roden (14:8 Punkte, 4. Platz) und Bayreuth (14:10 Punkte, Platz 6) am nächsten Wochenende Spiele bestreiten müssen.
Tor-Statistik: Leon Bremond (8/6), Ole Klimpke (7), Phillip Opitz (4), Tim Lauer (3), Marvin Lindenstruth und Jonas Müller (je 2), Simon Belter (1)
05.12.2021