Die Vorzeichen für das Spiel bei den Odenwäldern waren nicht optimal. Madu Okpara hatte sich im Abschlusstraining verletzt und so fehlte den Ferber-Schützlingen eine wichtige Stütze im Abwehrverband.
Mit Tristan Kirschner, der kurz vor der Halbzeit mit der roten Karte vorzeitig zum Duschen geschickt wurde, musste Michael Ferber seine komplette Abwehrstrategie neu ordnen.
Nach einem 3:1-Rückstand in der 4. Spielminute kämpften sich die Mittelhessen über eine stabile Abwehr in die Partie.
Nach einem Doppelschlag von Lukas Gümbel binnen 60 Sekunden war in der 7. Minute der Ausgleich hergestellt und Phillip Opitz brachte seine Farben in der 13. Minute beim 7:6 seine Farben erstmals in Führung.
Bis 3 Minuten vor Ende des ersten Durchgangs blieben die Ferber-Schützlinge dann nicht nur in Front, sondern konnten den Vorsprung bis auf 14:11 ausbauen. Tristan Kirschner, Leon Bremond und Leon Boczkowski trugen sich dabei in die Torschützenliste ein.
In der Schlussphase der Halbzeit kamen die Gastgeber aber immer besser zum Zuge, nicht zuletzt auch, weil es bei den Aktionen der HSG an Überzeugung und Zuversicht mangelte. Tor für Tor kämpften sich die Kirchzeller heran und konnten bis zur Halbzeitpause den 14:14-Ausgleich erzielen.
Kirchzell nahm seinen Schwung mit in den zweiten Durchgang, aber die Jungs von der Lahn hielten dagegen. Mit aufopferungsvollen Agieren, Willen und Leidenschaft kämpfte sich das Team von Michael Ferber wieder ins Spiel und lag durch Tore von Simon Belter und Phillip Opitz über weite Strecken der 2. Halbzeit leicht in Führung. Dennoch: es war ein Spiel auf Augenhöhe, denn ein Absetzen der HSG ließ der TVK nicht zu. Häufiges Unterzahlspiel und eine starke Phase der Gastgeber steckte das junge Team der HSG auch mental gut weg und so war die Chrunch-Time der Begegnung nichts für schwache Nerven.
Als Leon Bremond in der 57. Minute einen 7m im gegnerischen Gehäuse einnetzte, schien das Momentum auf Seiten der HSG zu sein. Doch Kirchzell konnte durch einen Doppelpack von Leon David bis zur 59. Minute den Ausgleich herstellen.
Spannung pur in der letzten Minute. Es waren noch 47 Sekunden zu spielen und die HSG war im Angriff, als Michael Ferber seine letzte Auszeit nahm und den vielleicht entscheidenden Spielzug anzusagen. Leider fand der Ball nicht den Weg ins Kirchzeller Tor und so hatten die Gastgeber ihrerseits noch einmal die Möglichkeit zum Angriff. Jetzt war es der Trainer der Kirchzeller, der bei einer Restspielzeit von 24 Sekunden den grünen Karton legte. Doch auch hier konnten die Gastgeber ihren letzten Angriff nicht verwerten und so blieb es beim - letztlich gerechten - Endstand von 29:29.
Trainer Ferber lobte im Anschluss an die Partie, die Mentalität seiner Mannschaft. Sie habe in schwierigen Momenten gezeigt, was sie zu leisten im Stande ist und dies würde auch die Mannschaft für zukünftige Aufgaben stärken.
Positiv sah Ferber auch das im Positionsangriff gute Zweikampfverhalten. Verbesserungsbedarf erkannte der Coach bei der Abstimmung im Abwehrverband und der Kooperation in der Tiefe.
Am nächsten Samstag ist endlich wieder Heimspieltag. Dann treffen die Grün-Weißen auf das Team des HSC Coburg. Anpfiff zur Partie ist um 19.30 Uhr in der Sporthalle Dutenhofen.
Torstatistik: Phillip Opitz, Simon Belter (je 5), Leon Bremond (5/4), Tim Lauer (4), Lukas Gümbel, Tristan Kirschner (je 3), Ole Klimke (2), Malvin Werth, Leon Boczkowski (je 1)
26.09.2021