TSV Vellmar - HSG Wetzlar U23 22:28
Wetzlars Trainer Andreas Klimpke war eigentlich rundum zufrieden. "Es gibt nichts zu meckern - außer, dass die Chancenverwertung ein kleiner dunkler Fleck war", resümierte der 45-Jährige. Genau darin war denn auch begründet, dass sich die Gäste nicht direkt absetzten. Bis zum 5:5 (12.) marschierte Vellmar im Gleichschritt. Weil Wetzlars 3:2:1-Deckung im Zusammenspiel mit Torwart Till Klimpke insgesamt aber eine überragende Performance zeigte, enteilte die HSG bis zur Pause auf 11:7. Der einzige Vellmarer, der dem Klimpke-Ensemble Schwierigkeiten bereitete, war Rückraum-Linkshänder Kevin Trogisch. Der Shooter erzielte acht Tore. "Trogisch", ordnete der HSG-Coach ein, "kann man eigentlich nie ausschalten". Die anderen hingegen schon.
Und genau daran knüpfte die Bundesligareserve nach der Pause an. Eine gute Viertelstunde rührte Wetzlar defensiv Beton an und machte auch im Angriff sehr vieles richtig. Sei es mit konsequenten Gegenstößen in der ersten und zweiten Welle. Oder im Positionsangriff, in dem Wetzlar die hoch aufgeschossenen Vellmarer mit Geduld in die Seitwärtsbewegung zwang, dann die Schnelligkeitsvorteile ausnutzte und hochprozentig abschloss. Binnen sechseinhalb Minuten wurde aus dem Vier-Tore-Vorsprung zur Pause deshalb ein Neun-Tore-Abstand. Einen 7:2-Lauf vollendete Timo Ludwig mit dem 19:8 in der 37. Minute.
Bis zum 20:11 (45.) bewahrten die Gäste die haushohe Führung, erst danach gestattete man Vellmar etwas Ergebniskosmetik. Dennoch: "Mit 22 Gegentoren kann ich sehr gut leben", sagte Klimpke. Umso bemerkenswerter ist dies, da die Nordhessen in vier von sieben Partien mehr als 30 Tore erzielten. Wetzlar ist also gewappnet für das Freitagsderby gegen die HSG Wettenberg.
*Vellmar: Gumula, Becker; Vukasin, Wunderlich (2), Icardo (1/1), Hujer (3/1), Brückmann (1), Trogisch (8), Botte (1), Kiebach (1), Imberger (2), Körber (3).
Wetzlar: F. Gümbel, Klimpke; Wallwaey, L. Gümbel (3), Lindenstruth (1), Schreiber (1), Schwalbe, Weber (4), Kraft (8/3), Okpara (3), Lauber (1), Ludwig (7/2).
Schiedsrichter: Mäkitalo/Schäfer (Glashütten/Wiesbaden) - Zuschauer: 300 - Zeitstrafen: 8:2 Minuten - Siebenmeter: 4/2:8/5.