Daraus wurde allerdings nichts. Nach drei Siegen in Folge kassierten die Grün-Weißen wieder eine Niederlage und mussten sich beim TV Germania Großsachsen mit 31:33 (11:13) geschlagen geben.
Man könnte lockerleicht die letzten 14 Sekunden in den Mittelpunkt dieser Partie rücken, als Grund anführen, weshalb die Domstädter die nicht allzu weite Heimreise letztlich ohne Punkte antreten mussten. Da nämlich - 14 Sekunden vor Schluss - nahm HSG-Trainer Weber beim knappen 31:32-Rückstand eine letzte Auszeit, ordnete die Herangehensweise mit dem siebten Feldspieler für den letzten Angriff an. Doch dann vertändelten seine Schützlinge den Ball, Großsachsens Patrick Buschsieper traf mit der Sirene zum 33:31-Endstand ins verwaiste Gehäuse. Die letzte Auszeit geht beim Gast schief Der Coach aber redete gar nicht einmal sonderlich viel über diese Szene. Er stellte einen anderen Aspekt in den Vordergrund: "Uns hat die letzte Konsequenz gefehlt, in ganz vielen Teilen haben von Beginn an die letzten fünf Prozent gefehlt." In der Deckung etwa, 33 Gegentore sind für die U 23 ein deutlich überdurchschnittlicher Wert. Diverse Umstellungen - ob 5:1, 6:0 oder 3:3 - fruchteten nicht, stets schlichen sich Fehler ein. Erst als Wetzlar in der zweiten Hälfte komplett in eine Manndeckung überging, stellte sich Besserung ein. Dass es trotzdem keine Punkte gab, lag insbesondere an der suboptimalen Abschlussqualität, zu viele freie Chancen, darunter vier Siebenmeter, ließen die Grün-Weißen ungenutzt.
Bereits im ersten Durchgang waren die Gäste der Musik weitgehend hinterhergelaufen, hatten bis zur Pause aber zumindest auf 11:13 verkürzt. Um den Start in die zweite Hälfte dann völlig in den Sand zu setzen. Aufgrund halbgarer Würfe vorne, daraus resultierenden Gegenstößen sowie simplen Unzulänglichkeiten in der Deckung wuchs der Rückstand zunächst auf 13:18 (38.), schließlich sogar auf 15:21 (43.) an. Für eine Trendwende sorgte dann Webers Umstellung hin zu einer offenen Manndeckung. Sukzessive arbeiteten sich die Gäste danach wieder heran, kamen selbst vermehrt zu einfachen Gegenstoßtoren, agierten im Angriff aber weiterhin nicht am Limit. Deshalb dauerte es bis zur 59. Minute, als Tim Weber beim 30:30 erstmals den Ausgleich erzielte. Was letzten Endes dennoch nicht für Zählbares genügte.
"Wenn wir hinten etwas gut gemacht haben, haben wir es vorne falsch gemacht - und andersherum", resümierte U 23-Coach Weber. "Es war ein gebrauchter Tag, die Niederlage ist verdient. Ich bin aber guter Dinge, dass das nur ein Ausrutscher war." Den Wetzlar nach der Faschingspause gegen Erlangen-Bruck wieder ausbügeln will.
Großsachsen: Sitter, Boudgoust - Jonas Gunst (1), Kernaja (1), Fath, Triebskorn (10/3), Schulz (2), Spilger (5), Philipp Gunst, Kadel (5), Unger, Straub, Reisig (5), Buschsieper (2/1), Hildebrandt (2).
Wetzlar U23: Kaiser, Cvetkovski - Wallwaey, Gümbel (5), Lindenstruth (5), Ian Weber (3), Schwalbe, Hadzic, Tim Weber (1), Kraft (3/1), Okpara (1), Waldgenbach (6), Rüdiger (2/1), Ludwig (5/1).
Schiedsrichter: Müller/Seeger (Dettingen/Erms) - Zuschauer: 325 - Zeitstrafen: Großsachsen fünf (Jonas Gunst, Schulz zwei, Straub, Reisig); Wetzlar U 23 drei (Lindenstruth, Schwalbe, Tim Weber).
25.02.2019