Dabei war es in den ersten 30 Minuten eine Begegnung auf Augenhöhe. Die Mittelhessen kamen gut in die Partie und führten bis zur 5. Minute durch Treffer von Noel Hoepfner, Madu Okpara, Marvin Lindenstruth und Lukas Gümbel 4:2.
Paul Geffert verwandelte per 7m zum 5:3 und doch sollte dies der einzige Strafwurf bleiben, der den Weg ins gegnerische Gehäuse fand. Nach dem Tor von Lukas Gümbel zum 11:7 in der 20. Minute bat Gäste-Trainer Matthias Geiger seine Mannen zur Auszeit und tatsächlich pirschten sich die Barbarossa-Städter danach Tor um Tor heran. Tizian Weimer, der nach langer Krankheitsphase wieder im Kader stand, besorgte 15 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff das 17:16, aber Jonathan Malolepszy verwandelt mit der Schlusssirene noch vor dem Seitenwechsel sicher zum 17:17 per 7m.
Der Spielmacher der Gäste eröffnete dann auch mit dem ersten Treffer nach der Pause einen Spielverlauf, den wohl keiner der Grün-Weißen so erwartet hätte. Nach dem 20:20 durch Tizian Weimer in der 37. Minute musste es quälend lange 16 Minuten dauern, bis den Mittelhessen wieder ein Torerfolg gelingen sollte – im Handball ist das mehr als eine Ewigkeit! Ohne Spielgeschwindigkeit, ohne Überzeugung, ohne Spielwitz und ohne Fortune mühte sich die Spandau-Sieben an der robusten Abwehr von Gelnhausen ab, wurde häufig ins Zeitspiel gedrängt und die hieraus resultierenden Abschlüsse waren nicht wirklich gut und wurden zur leichten Beute für den gut aufgelegten Gäste-Torwart Alexander Bechert. Gelnhausen demonstrierte, wie man es besser macht: blitzschnelles Umschaltspiel, präzise Pässe an den Kreis, das Einbinden der Außenspieler und eine konstante Quote vom 7m-Punkt.
Als Noel Hoepfner dann in der 53. (!!) Minute den 21. Treffer für seine Farben erzielte, hatten die Kinzigtaler bereits 31 Tore markiert und das Spiel war schon lange entschieden. Selbst eine Ergebnisverbesserung sollte unseren Jungs nicht gelingen und so endete die Begegnung mit 22:37 zugunsten der Gäste. Bei diesem Spiel traf die alte Weisheit wieder zu: „wenn’s läuft, dann läuft’s – und wenn’s nicht läuft, dann läuft echt gar nix!“. Und wie kommentierte ein erfahrener Handball-Experte das Spiel: „Lieber einmal mit 15 Toren verlieren, als 15-mal mit einem Tor“ – dem ist nichts hinzuzufügen.
Torstatistik:
Noel Hoepfner (4), Marvin Lindenstruth und Lukas Gümbel (je 3), Paul Geffert (3/1), Matze Schwalbe, Tizian Weimer, Madu Okpara (je 2), Tim Lauer, Phil Spandau und Colin Simon (je 1)