Die Leistung in Südhessen war eine im Stile eines Spitzenreiters. Nicht nur, dass die Bundesligareserve die Halle mit einer starken Anfangsphase und einer daraus resultierenden 5:1-Führung (8.) ruhigstellte. Man schaffte es auch, dieses Niveau über die komplette Spieldauer aufrechtzuerhalten. Einzige Ausnahme: Nach einer frühen Auszeit verkürzte der Gastgeber rasch auf 4:5 (11.). Es blieb ein kurzes Strohfeuer.
Der Grundstein des deutlichen Wetzlarer Auswärtserfolgs: Die starke Abwehrarbeit in Verbindung mit den Torhütern. "Umstadt hat einen sehr wurffreudigen Rückraum. Da war es wichtig, frühzeitig den Kontakt zum Spieler zu bekommen, damit er unkontrolliert wirft. Das ist uns richtig gut gelungen", befand HSG-Trainer Andreas Klimpke. Auf dieser Basis kamen die Mittelhessen immer wieder zu einfachen Toren über die erste und zweite Welle.
MSG Groß-Umstadt/Habitzheim - HSG Wetzlar U23 16:29 Aber auch im Positionsangriff hebelte man die 3:2:1-Abwehr des Gastgebers immer wieder aus, indem man die Deckung in die Bewegung brachte, druckvoll spielte und Lücken kreierte. Bemerkenswert: Nach der elften Minute kassierte man bis zur Pause nur noch drei Gegentore, führte deshalb nach dem ersten Durchgang mit 12:7.
Nach Wiederbeginn baute man den Vorsprung sukzessive aus. Rechtsaußen Timo Ludwig, mit sieben Toren bester Werfer der Grün-Weißen, besorgte in der 38. Minute per Siebenmeter bereits das 17:9. Und so avancierte die Partie mehr und mehr zu einem ungleichen Duell, ja, beinahe zu einem Wetzlarer Schaulaufen. Klimpke lobte: "Wir haben den Druck im Angriff über 60 Minuten aufrechterhalten."
Der eine oder andere Stolperstein wartet freilich noch auf die HSG Wetzlar U23, der Aufstieg in die 3. Liga ist aber - wie schon im Vorjahr - in Sichtweite. Ob man sich mit diesem Thema bereits beschäftige? "Natürlich", gesteht Wetzlars Trainer Andreas Klimpke. "Es kann noch einiges passieren. Aber wir stehen da oben und wollen auch da oben bleiben."
Umstadt: Tschuri, Bolling; Brunner, Geißler, Ju. Kraus, Jo. Kraus (4), Göttmann (2), Daschewski, Kramer, Teuner (4/3), Stancic, Schevardo (2), Seifert (3), Sokicic (1).
Wetzlar: F. Gümbel, Klimpke; Wallwaey (5), L. Gümbel (3), Reuschling, Weimer, Schreiber (4), Schwalbe, Weber (4), Kraft (1/1), Okpara (1), Lauber (4/2), Ludwig (7/2).
Schiedsrichter: Gölzer/Stalev (Eddersheim) - Zuschauer: 495 - Zeitstrafen: 6:2 Minuten - Siebenmeter: 3/3:8/5.
19.02.2018